„Als gut angelegte Investition in die Lebensqualität“, bezeichnete Thüringens Verkehrsstaatssekretärin Susanna Karawanskij während der offiziellen Verkehrsfreigabe die neue Ortsumgehung von Tüttleben. Auch ihr Kollege Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, hatte die deutlich spürbar werdende Entlastung der Anwohner von Lärm und anderen Verkehrsbelästigungen betont. Die neue Ortsumgehung sorge zudem für kürzere Reisezeiten und mit ihrer 2+1 Verkehrsführung für mehr Verkehrssicherheit für den überörtlichen Verkehr. Die B 7 ist neben der A 4 die wichtigste Verbindung zwischen Erfurt und Gotha.
Dass das Bauvorhaben drei Monate früher als geplant abgeschlossen werden konnte, sei neben der Leistungsfähigkeit der ARGE Bickhardt Bau Thüringen / Bauunion Wandersleben /Herzog Bau und dem guten Frühjahrswetter auch den Corona bedingten Schulschließungen zu verdanken gewesen, berichtete der Präsident des Thüringer Landesamtes für Bau und Verkehr, Hans-Karl Rippel, in seiner Begrüßungsrede. So hätten die für die Sommerferien geplanten Straßensperrungen vorgezogen werden können, um die Anschlussbereiche an den neuen Anschlussstellen Tüttleben-West und -Ost herzustellen.
In der Bauzeit von 20 Monaten haben die Verkehrswegebauer rund 100.000 Kubikmeter Boden bewegt. Um die Tragfähigkeit des Untergrundes zu erhöhen, wurden 50.000 Kubikmeter Boden ausgetauscht und durch 40.000 Kubikmeter Schotter ersetzt. Das Bodenaustauschmaterial wurde auf ganzer Strecke auf einem Geo-Vlies eingebaut. Im Zuge des Asphaltbaus wurden rund 36.000 Quadratmeter bituminöser Straßenaufbau hergestellt. Die Entwässerung erfolgt über verrohrte Rigolen rechts und links der Fahrbahn. Darüber hinaus wurden rund 1,5 Kilometer Kleintierleitreinrichtungen aufgestellt. Ein Kleintiertunnel sowie vier Rahmendurchlässe (mit einem lichten Maß von 1,50 x 1,80 Metern) ermöglichen Wildwechsel ohne Straßenüberquerungen.
Für den Bau der Wirtschaftswege-Überführung Friemarer Straße war die Bauunion Wandersleben zuständig. Das etwa 10 Meter hohe und 15 Meter lange Rahmenbauwerk wurde auf Bohrpfählen gegründet. Auf beiden Seiten der Brücke wurden bis zu 9 Meter Damm aufgeschüttet, um die Höhe zu überwinden. Zur Verbesserung der Tragfähigkeit der rund 250 Meter langen Rampen wurden Rüttelstopfsäulen hergestellt.
Für die gesamte Baumaßnahme hat der Bund rund 13,2 Mio. Euro investiert.