Bundesstraße 95 wird zur A 72

Die Arbeiten sind aufwendig, da der Streckenbereich durch einen ehemaligen Braunkohletagebau führt. Statt gewachsenem Boden findet sich dort nur ein lose aufgeschütteter, wenig tragfähiger Grund. Umfangreiche geotechnische Maßnahmen sind deshalb erforderlich: Alleine 400 Kilometer Rüttelstopfsäulen werden von dem ARGE-Partner Keller Grundbau hergestellt, um für die nötige Tragfähigkeit zu sorgen. Darüber hinaus sind etwa 56.000 Quadratmeter Spundwände hergestellt worden. Die bis zu 20,5 Meter langen Spundbohlen sind ca. 16 Meter tief in den Untergrund eingebracht und teilweise rückverankert worden und sollen den neuen Fahrbahndamm gegen ein seitliches Abrutschen sichern.

Die ungebundenen Schichten werden ausgekoffert und mit Mischbindern verbessert wieder eingebaut.  Insgesamt werden etwa 1,7 Millionen Kubikmeter Boden im Zuge der Baumaßnahme bewegt. Im Bereich der künftigen Anschlussstelle Zwenkau erfolgt bereits die Schüttung der neuen Zufahrtsrampen. Wie im gesamten Bauabschnitt wurde zunächst Geogitter über Entwässerungsstollen verlegt, bevor die Schüttgüter lagenweise eingebaut und verdichtet wurden. Für die Ortung und Sicherung der unterirdischen Entwässerungsstollen sind ca. 46.000 Meter Verwahrbohrungen notwendig.

Für die Streckenentwässerung werden 90 Schächte und etwa 6.000 Meter Kanalrohre in Durchmessern bis DN 1200 verlegt. Außerdem sind für Bauwasserhaltungen aufgrund des anstehenden Grundwassers ca. 36.000 Meter Drainage erforderlich. Während der ganzen Bauzeit wird der Verkehr der B 95 über provisorische Verbreiterungen und Umverlegungen  vierspurig am Baustellenbereich vorbeigeführt.

Einige Kilometer weiter südlich hatte die Arbeitsgemeinschaft Bickhardt Bau Thüringen/ Bickhardt Bau bereits den Streckenabschnitt Frohburg-Borna der BAB 72 hergestellt.